Der Name des Karlsbader Kurarztes Gallus von Hochberger steht zusammen mit den Namen anderer prominenter Persönlichkeiten an der Fassade des Kaiserbades. Er war ein wortgewandter, einflussreicher und vitaler Mann, der im Laufe seiner Karriere Tausende von Patienten in Karlsbad behandelte. Wir kennen die Gesichter einiger von ihnen. Ihre Fotos befinden sich in unserem Archiv in der Sammlung Stanislav Burachovich. Hochberger erhielt von seinen Patienten kleine Studiofotos, Visitenkarten genannt, als Andenken. Was für ein Porträt, was für eine interessante Geschichte.
Zum Beispiel Prinz Leopold von Sachsen-Coburg-Kohar, trotz seiner adeligen Herkunft und seines langen und komplizierten Namens, ein Mann mit einem Schicksal, das jedem von uns nahe gehen kann. Er wurde 1824 in Wien geboren und hatte als jüngster Sohn kaum Chancen, Titel oder Ländereien zu erben. Darüber hinaus verliebte er sich aus Sicht der Familie unglücklich. In die neurotische und künstlerisch aktive Constanze Geiger. Außerdem wurde vor ihrer Heirat ein Sohn geboren. Aber Leopold war stolz auf seine Frau. Und sie waren mehrmals zusammen in Karlovy Vary.
Ein weiteres Gesicht aus der Sammlung von Dr. Hochberger ist Bertha Gräfin Nako, die aus einem alten ungarischen Adelsgeschlecht stammte und für ihre Malerei, die sie in Wien studierte, berühmt wurde. Ihre Lieblingsmotive waren verschiedene Arten von Zigeunerporträts. Neben der Malerei interessierte sie sich auch für die Musik. Sie war eine Klaviervirtuosin und unterhielt ihre eigene Zigeunerkapelle.
Als dritte bemerkenswerte Persönlichkeit wählen wir Mathilde Arnemann. Die gebürtige Hamburgerin war nicht nur eine jährliche Besucherin von Karlsbad und eine große Bewunderin der Stadt, sondern auch eine bedeutende Mäzenin von Karlsbad. Im Jahr 1866 gründete sie die Elisabeth Rosen Stiftung, die Kuraufenthalte armer Patienten finanziell unterstützte. Bis 1902, dem Jahr, aus dem uns Aufzeichnungen vorliegen, unterstützte die Stiftung über 3.200 Bedürftige.
In vielen Fällen gelingt es uns nicht mehr, das Bild mit der Geschichte zu verbinden. Aber es ist immer noch bemerkenswert, in die Gesichter derer zu schauen, die vor mehr als 160 Jahren nach Vřídlo kamen...