Um die Geschichte von Karlovy Vary zu sehen, kann man sehr hoch reisen. Zum Beispiel in die Ötztaler Alpen in Südtirol, wo einst die Karlsbader Hütte stand. Sie wurde 1883 von den Karlsbader Bergsteigern erbaut, um sich und anderen Bergsteigern bei ihren Bergwanderungen Schutz zu bieten. Über die Eröffnung der Karlsbader Hütte wurde in der Österreichischen Touristenzeitung ausführlich berichtet:
"Am Nachmittag des 3. September 1883 wurde im Matscherthal, am Südfuß der Weißkugel, die Karlsbader Hütte eingeweiht. Das Wetter war an diesem Tag prächtig und die hervorragende Lage der neuen Hütte, die auf einer Höhe von 2.740 Metern über dem Meeresspiegel in unmittelbarer Nähe des Gletschers errichtet wurde, kam voll zur Geltung. (...) Etwa 60 Personen nahmen an der Eröffnungsfeier teil. Die Ausstattung der Hütte ist vorbildlich und ein Stolz der Sektion Karlovy Vary der Sektion Prag des Alpenvereins."
Das spätere Schicksal der Hütte war kompliziert. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie vom italienischen Staat enteignet und dem italienischen Alpenverein überlassen. Nach 1945 brannte die Hütte leider bis auf die Grundmauern ab. Erst 1988 wurde an der Stelle der Ruine eine neue Hütte, die Oberetteshütte, eröffnet, die noch heute von Bergwanderern genutzt wird.
Eine weitere Hütte namens Karlsbader Hütte befindet sich in Österreich in den Lienzer Dolomiten, aber das ist eine andere Geschichte...
Kaiserliche Bäder, Sammlung von Stanislav Burachovich.